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Wie Sie die optimale Sitzposition auf Ihrem Fahrrad finden

Der Komfort auf dem Fahrrad hängt maßgeblich mit einer ergonomisch optimalen Sitzposition zusammen. Richtig eingestellte und passende Anbauteile beugen Bewegungsbeschwerden vor und verschaffen lang anhaltende Fahrfreude. Die Sitzposition wird vor allem über Sitzhöhe und Sitzlänge bestimmt. Dadurch werden die Gelenkwinkel festgelegt, die zu ökonomischem Vortrieb und einer ergonomischen Oberkörperhaltung führen.

Sitzhöhe (A – B)

  • Die optimale Sitzhöhe, gemessen von der Mitte des Tretlagers bis zur Oberkante des Sattels, wird gemeinhin nach der Formel „Innenbeinlänge x 0,885“ errechnet. Dabei ist zu beachten, dass man auf City- und Tourenrädern meist etwas niedriger sitzt, ebenso auf E-Bikes – hier ist etwas höherer Komfort nämlich wichtiger als optimale Kraftübertragung. Wer zu tief sitzt, spürt das in der Regel am zu engen Kniewinkel, sitzt man hingegen zu hoch, kippt das Becken seitlich zum gestreckten Bein.

Sitzlänge und Überhöhung (B – C)

  • Die Sitzlänge (Mitte Sattel bis Mitte Lenker) und der Höhenunterschied zwischen dem Sattel und dem Lenker entscheiden darüber, ob die Sitzhaltung eher sportlich oder komfortabel ist. Beides wird bereits durch den Fahrradtyp festgelegt, kann aber in Maßen durch Länge, Höhe und Winkelstellung des Vorbaus beeinflusst werden.

Oberkörper- und Armposition

Achten Sie auf eine natürliche Haltung von Schulter und Armen. Über einen verstellbaren Vorbau oder verschiedene Lenkerformen kann beispielsweise der Winkel von Oberkörper und Armen variiert werden. Die Arme sollten leicht angewinkelt und nicht gänzlich gestreckt sein. Somit werden die Gelenke entlastet und Unebenheiten können besser absorbiert werden, was zu einer erhöhten Fahrsicherheit führt. Je nach Fahrrad-Typ oder dem individuellen Einsatzzweck wird sich der Winkel des Rückens ändern: von sportlich-gestreckt bis eher komfortabel-aufrecht. Die unterschiedlichen Bike-Typen finden Sie hier.


Die drei Kontaktpunkte

Lenker & Griffe

Achten Sie auf einen ergonomisch geformten Lenker und die richtige Handposition. Diese sollte mit locker gestrecktem Handgelenk auf dem Lenker liegen und nicht abknicken. Die Griffe müssen zur Sitzhaltung und zum Einsatzzweck passen: Bei aufrechter Haltung bewähren sich ergonomische Griffe mit Auflage für den Handballen; bei sportlicher Haltung kommt es auf optimale Griffigkeit an. Je aufgeräumter ein Cockpit ist, desto leichter lässt sich alles bedienen. Setzen Sie alle Hebel in eine Position, in der sie leicht zu bedienen sind, ohne dass Sie die Handposition verändern müssen.

Sattel

Der Sattel sollte waagerecht stehen und so positioniert sein, dass die Gewichtsverteilung größtenteils auf die Sitzbeinhöcker fällt. Bei stärker geneigter Körperhaltung verlagert sich das Gewicht in Richtung Sattelspitze; hier kommen die im Folgenden gezeigten Satteltypen ins Spiel. Die horizontale Positionierung sollte so gewählt werden, dass der Sattel in etwa mittig zur Sattelstütze steht. Ist der Sattel zu weit vorne positioniert, müssen die Hände das Körpergewicht merklich abfangen; steht er zu weit hinten, knickt der Oberkörper zu stark ab.

Pedale

Der Fuß sollte im Bereich des Ballens aufs Pedal gesetzt werden. Für sicheren Halt sorgt bei modernen Pedalen eine rutschfeste Beschichtung. Hat man das Gefühl, beim Treten die Kraft nicht sicher aufs Pedal bringen zu können, steht der Sattel wahrscheinlich zu hoch. Klickpedale sollten nur bei sportlicher Nutzung und entsprechender Erfahrung verwendet werden.

Welcher Sattel passt zu Ihnen?

Sportlich

Bei Sportsätteln sollte die Breite auf den Abstand der Sitzbeinhöcker abgestimmt werden, sodass man beim Sitzen festen Halt hat und nicht seitlich abrutscht. Manche Hersteller bieten ihre Sättel in zwei bis drei Breiten an. Viele Sportsättel verfügen über eine mehr oder weniger stark ausgeprägte Längsrinne, die Druckbeschwerden vorbeugt. Eine schmale Sattelnase reduziert die Reibung an den Innenseiten der Oberschenkel. Die Polsterung kann dünn ausfallen, wenn mit viel Druck und einer Radhose mit Sitzpolster gefahren wird.

Tour

Ein Sattel für längere Touren sollte vorne nicht zu breit sein, um beim Pedalieren die Reibung zu verringern, und im Vergleich zum Sportsattel etwas stärker gepolstert. Tourensättel schließen die Lücke zwischen sportlichen und Komfort-Modellen.

City

Bei aufrechter Haltung lastet der Druck auf den Sitzknochen; das Sattel sollte also hinten weich und breit genug sein. Die Sattelnase kann kurz ausfallen und sollte nicht zu schmal sein.

Luftdruck & Komfort

In den Grenzen des auf der Reifenwand angegebenen Höchst- und Mindestdrucks kann der Luftdruck auf geringeren Rollwiderstand (höherer) oder größeren Komfort (niedrigerer Druck) abgestimmt werden. Dabei ist zu beachten, dass der Reifendruck mit der Gewichtsbelastung durch Fahrer und Zuladung in Einklang gebracht werden muss: Ein für das Gesamtgewicht zu geringer Druck führt zu einem schwammigen Fahrverhalten, dazu einem höheren Durchschlagrisiko und größerem Verschleiß. Großvolumige Reifen bieten mehr Spielraum beim Luftdruck, können also bei Fahrten auf unebenem Untergrund eher mit reduziertem Druck gefahren werden als schmale Sportreifen.

Federungskomponenten

Fahrräder oder E-Bikes, die mit Federkomponenten ausgestattet sind, zeichnen sich in der Regel durch einen höheren Komfort aus. Federgabeln dämpfen dabei das Vorderrad, während Dämpfer an sogenannten vollgefederten Bikes (Fullys) über intelligente Umlenkungen das Hinterrad federn. Dabei wird nicht nur primär der Fahrkomfort erhöht, sondern auch die Traktion im unbefestigten Gelände verbessert. Hochwertige Federelemente lassen sich dabei vielfältig auf das Fahrergewicht und die persönlichen Vorlieben einstellen. Tipps zur richtigen Einstellung und mehr finden Sie hier, im Bereich “Wartung & Pflege”.

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